geflügelte Badegäste
Wasserflächen ziehen Tiere an. Viele der wasserlebenden Organismen sind Larvenstadien von geflügelten Insekten. Die Insekten finden den neuen Teich fliegend durch die Reflexion der Wasseroberfläche.
Zu den häufigsten fliegenden Wasserinsekten gehören neben den allgemein bekannten Libellen die weniger stark wahrgenommenen Steinfliegen, Eintagsfliegen, Köcherfliegen, Wasserwanzen, verschiedene Mückenarten und Wasserkäfer.
Die meisten dieser Teichbewohner sind recht unscheinbar. Schädlich oder gefährlich sind die bei uns vorkommenden Insekten allesamt nicht. Es können sich theoretisch natürlich auch Larven von Stechmücken im Teich entwickeln, dies geschieht allerdings nicht oder nur in sehr geringer Zahl, da die der Schwimmteich und oder Naturpool voll mit Fressfeinden der Mückenlarven ist.
Falls Sie als Teichbesitzern dennoch unter einer Mückenplage leiden, sollten sie ihre Umgebung auf wassergefüllte Gegenstände wie Kübel, Topfuntersetzer oder Scheibtruhen absuchen und diese entleeren. Stechmücken gedeihen gut in temporären, also kurzlebigen Gewässern in denen keine Fressfeinde vorkommen und nicht in Teichen.
Gäste
Gewässer sind auch unverzichtbar für Tiere, die eigentlich keine Wassertiere sind. Vögel, Insekten, aber auch Kleinsäuger wie Igel kommen regelmäßig zum Wasser um ein Bad zu nehmen oder zu trinken.
Verrückte Vorstellungen
Als Schwimmteiche vor rund 25 Jahren in Mode kamen, entsprang der Wunsch danach zumeist dem Verlangen nach Nähe zur Natur. Man wollte den schon rar gewordenen Amphiben ein neues Zuhause schaffen und im wahrsten Wortsinn in die Natur eintauchen. Man erfreute sich daran, Schwalben beim Überfliegen des Teiches zuzusehen und genoss den Anblick von Libellen.
Die Zeiten haben sich aber gründlich geändert. Nur mehr eine kleine Gruppe der heutigen Schwimmteichbesitzer will oder besser gesagt erträgt eine tatsächliche Nähe zur Natur. Groß sind die Bedenken hinsichtlich Hygiene und Sauberkeit, gering ist die Toleranz gegenüber natürlichen Entwicklungen. Vielen Zeitgenossen fällt es schwer etwas nicht-statisches, naturnahes anzuerkennen.
Ein Garten mit Schwimmteich wird von Menschenhand gestaltet, entwickeln sich dann aber mit einer gewissen Eigenständigkeit weiter. Ein Garten ist kein fertiges Produkt, dass geliefert und abgestellt wird und dann bis zum Ende der geplanten Gebrauchsdauer unverändert bleibt. Ein Garten lebt und entwickelt sich, wächst und altert, und nicht zuletzt macht ja gerade das seinen Reiz ja aus.
Amphibien, nützliche Bewohner
Amphibien sind sozusagen die Teichbewohner par excellence. Sie sind nicht nur erwünscht um uns mit ihrem Anblick zu erfreuen, sie sind auch nützlich aus profaner technisch-chemischer Perspektive. Frösche und Kröten legen ihre Eier in Ballen oder Schnüre, woraus nach einiger Zeit Kaulquappen schlüpfen. Diese Kaulquappen raspeln die Algen- und sonstigen Beläge von Oberflächen ab und fixieren diese Stoffe in Form ihrer Körper. Da sie sich in einer Phase des linearen Wachstums befinden, ist der Anteil der im Körper fixierten Stoffe im Verhältnis zu den wieder ausgeschiedenen Stoffen sehr groß.
Frösche legen zumeist einige Tausend Eier. Die aus den Kaulquappen im Spätsommer entstandenen Jungfrösche verlassen den Teich und Entfernen somit große Mengen an Nährstoffen aus dem Gewässer.
Dazu eine kleines Rechenbeispiel:
Die Abwanderung von 450 g Frosch verursacht eine Absenkung der Phosphorkonzentration in einem 100 m³ Teich um 10 μg/Liter. Dies wiederum verhindert die Produktion von 10 kg Algen. Das sind tatsächlich keine kleinen Mengen. Um solche Nährstoffreduktionen zu erreichen müssen auch moderne Filter ganz schön schuften.
Mit Hunden baden
Baden mit dem eigenen Hund macht Spaß! Dass er dabei auch allerhand Darmbakterien und sonstige Keime hinterlässt ist unvermeidlich. Das ist am privaten Schwimmteich auch kein Problem, denn Hundebesitzer, Hund und Familie sind aneinander gewöhnt und tauschen sowieso ständig Bakterien aus. Sie brauchen also kein gemeinsames Badeerlebnis um sich anzustecken.
Bei fremden Hunden sieht die Sache schon anders aus. Eine gefährliche Mischung an öffentlichen Badeplätzen ist das Zusammentreffen vieler Menschen mit Hunden, womöglich auch noch Enten und Kindern bei hohen Wassertemperaturen und geringer Sichttiefe: das ist sozusagen der bäderhygienische Supergau! Hier kann es zur Übertragung von unerwünschten Keimen und Krankheitserregern kommen. Beim eigenen Hund im eigenen Garten ist dies aber nicht der Fall. Hier ist lediglich darauf zu achten, dass er nicht durch häufiges Hinein- und Hinauslaufen Gartenerde mitschleppt und so zur Überdüngung des Wassers beiträgt.
Als Biophilie bezeichnet man die Hypothese, dass der Mensch grundsätzlich allem Lebendigem – ob Tier oder Pflanze- zugeneigt ist und sich durch den Kontakt mit der Natur sein Wohlbefinden erhöht. Diese These können Sie in Ihrem Garten, an Ihrem Schwimmteich täglich überprüfen. Tiere, ob domestiziert oder wildlebend bereichern die Biozönose Schwimmteich und erhöhen unser Badevergnügen. Da besteht kein Zweifel!