Links überspringen

Nährstoffbilanz

Die Grundlage jeder Planung eines Schwimmteiches und oder Naturpools ist die Nährstoffbilanz. Vereinfacht gilt: Eintrag und Austrag müssen gleich Null sein.

Dabei werden Nährstoffe in naturnahe Gewässern auf biologischem Art und Weise gebunden beziehungsweise aus dem System entfernt

:

  • Schwimmteich: die Nährstoffe, wie beispielsweise Phosphors, ist im Sediment sowie in den lebenden Organismen (Pflanzen und Plankton) gebunden. Das ist der Grund weshalb jeder Schwimmteich mindestens einmal im Jahr abgesaugt werden muss – damit wird ein Großteil des Sedimentes entfernt. Und, alle Wasserpflanzen müssen ab Ende August bis spätestens Anfang Oktober bis auf die Kiesschicht abgeschnitten und kompostiert werden.

 

  • Naturpool: Der Großteil der eingetragenen Nährstoffe (zB Phosphor) wird zum Wachstum des Biofilms im Filter verwendet und damit gebunden. Restnährstoffe sind in Wasserpflanzen, unter anderem Algen, gebunden. Der Biofilm im Filter stirbt spätestens mit Deaktivierung im Spätherbst ab. Die abgestorbene Biomasse muss spätestens im Frühjahr durch absaugen aus dem System entfernt werden.

 

Einträge – woher kommen die Nährstoffe?

  • Badegast:

Beim Schwimmen, Baden und Tauchen bringen Menschen Hautschuppen, Schweiß und ähnliches als Nährstoffe in den Teich ein. Im Durchschnitt rechnet man mit 100 mg Phosphoreintrag je Badegast und Tag. Dieser Phosphoreintrag wird auch als PÄP (personenäquivalenter Phosphor) bezeichnet.

  • Windverfrachtung

Diese Windfracht kann nur geschätzt werden. Die Einträge Staub, Erde, Dünger, Pollen, Samen, Laub, Saharastaub, … . Man kann durchaus die Annahme von 1,5 PÄP pro 10 m² Beckenwasser als Berechnungsbasis verwenden.

  • Füllwasser:

Seine Eignung ist mittels Wasseranalyse zu überprüfen, gegebenenfalls muss das Nachfüllwasser wie das Füllwasser aufbereitet werden.

  • Dünger:

Die Verfrachtung von ausgebrachten Nährstoffen wie etwa Rasen-Langzeitdüngern aus direkt angrenzenden Gartenflächen erfolgt meist unbemerkt über Fußsohlen oder Tierpfoten. Dies ist der Grund, warum dafür nur phosphatfreie Dünger verwendet werden dürfen.

  • Topf- und Kübelpflanzen:

Pflanzen in Töpfen auf die Teichfläche überragenden Stegen oder überbauten Filterbereichen sind problematisch.

  • Oberflächenwasser:

Defekte Teichränder oder nicht gewartete Wasserableitungen wie Aufwallungen und Gräben lassen nährstoffreiches Wasser aus der Umgebung in den Teich gelangen.

  • Ameisen- und Maulwurfshügel:

Aus Tierbauten, die unmittelbar am Randbereich entstehen können, gelangen mit nur geringen Mengen von Erde große Mengen an Phosphor ins Gewässer. Zusätzlich bilden sich Kapillarbrücken aus.

  • Baumaterialien:

Aus manchen Materialien wie bestimmten Natursteinen können große Mengen Phosphor abgegeben werden (siehe Materialanalyse).

  • Dachwasser:

Eingeleitetes Dachwasser enthält möglicherweise große Mengen an Nährstoffen und Umweltgiften.

  • Reinigungsmittel:

Viele Putz-, Pflege- und Reinigungsmittel enthalten große Mengen an Phosphor, dessen Gehalt dem Produktdatenblatt/Sicherheitsdatenblatt zu entnehmen ist.